Du bist keine Statistik
Darüber was erfolgreich macht und woran Unternehmer scheitern, kann man im Internet viel lesen. Demnach habe ich eine Menge verkehrt gemacht, und eigentlich hätte ich scheitern sollen. Doch worauf es eben auch ankommt, sind persönliche Umstände und Eigenheiten. Beharrlichkeit ist sicherlich eine meiner. Ein gewisses Durchhaltevermögen scheint grundsätzlich angebracht zu sein, denn es braucht eine gewisse Zeit sich als Freiberufler zu etablieren. Es gibt nicht EIN Erfolgsrezept für Dich und alle anderen die das vielleicht (noch) lesen. Mit Sicherheit gibt es hingegen DEIN Erfolgsrezept, und es hängt davon an, wie Du selbst tickst.
Finde Deinen Weg
Dein allerwichtigstes Werkzeug bist Du selbst. Daher ist es das Wichtigste, Dir selbst zu entsprechen bei dem was Du tust. Ja, Du darfst auf Dein Bauchgefühl hören (hätte ich von Anfang an machen sollen ;)). Ein gutes Gefühl bei etwas zu haben ist nun mal motivierender, als einer Anforderung mit Zweifel zu begegnen. Die Arbeit ist schneller getan. Wer auf seinem Weg sich selbst nicht entspricht, wer nur Pflichten sieht und kaum Freude, für den wird es steinig bis unwegsam. Je stärker im Einklang mit Dir Du bist, umso mehr Chancen werden sich ergeben, und umso leichter werden Dir die Erfolge von der Hand gehen.
Die Macht des Wortes
Nicht ob etwas funktioniert, sondern wie war eine der wichtigsten Änderungen an meiner Fragestellung wenn ich vor Herausforderungen stand. Nichtsdestotrotz: darauf, was ich von Haus aus nicht machen will, mag ich sie auch nicht anwenden.
Begriffe wie leider, aber oder nicht und andere MIndblocker zu umgehen führt zu völlig neuen Denkansätzen, Ideen, Erkenntnissen und Wegen. Erstaunlich, was letztlich alles doch geht, wenn man nur genauer hinsieht, ist die verbale Blockade weg. Oh ja, das Wort ist mächtig!
Bandbreite contra Nischendasein
Früher machte ich auch so Dinge wie Windows-Clients, Windows-Server und Netzwerke einrichten. Ich gestaltete Speisekarten, unterwies Kunden in Microsoft-Office und stand auf der Matte, wenn ihr Internet ausgefallen war. Die Tasche die an meiner Schulter hing, war gefüllt mit Werkzeug, Adaptern und Kabelbindern. Ich hackte Daten ein, wertete sie aus und baute erste Websites auf Basis von .NET (mit XML und XSLT).
Nachdem ich dann mit mehreren OpenSource-CMS gearbeitet hatte (auch komplette Außenseiter), reduzierte ich auf zwei (Drupal und WordPress), und schließlich ganz auf WordPress. Von da an (2010) war ich „nur“ noch Webentwicklerin.
Die Psychologie der Zahlen
Ich hatte von Anfang an einen Steuerberater für die Jahresabschlüsse, was mir in Anbetracht zu kleiner Erträge zwar keinen finanziellen Gewinn brachte, aber alleine die Tipps und Antworten auf meine Fragen wie man den einen oder anderen Posten richtig bucht, waren es auf jeden Fall wert.
Um meine Buchhaltung kümmerte ich mich anfangs nur einmal im Jahr, wenn es allerhöchste Zeit war, dem Steuerberater die Ein- und Ausgabenrechnung zum Abschluss zu schicken. Doch mit einer zeitnahen und immer aktuellen Administration war die Erfassung von Posten nicht nur genauer, ich stellte bereits in kurzer Zeit mehr Rechnungen aus. Vielleicht hatte es eine psychologische Wirkung auf mich, dass die Zahlen dadurch gegenwärtiger waren und so auf mein Handeln und meine Entscheidungen stärker wirkten als mir bewusst war.
Lerne Dich kennen
Wo liegen Deine Stärken? Was motiviert Dich besonders? Unter welchen Bedingungen und in welchen Zeiten bist Du am produktivsten? Dieser Punkt ist vielleicht für Frauen noch wichtiger als für Männer, denn zyklisch veränderliche hormonelle Dispositionen haben ebenfalls Einfluss darauf, was im Moment besonders gut erledigt werden kann, und was man besser verschiebt.
Vernachlässige nicht das Bedürfnis nach Erholung. Gönne Dir Auszeiten und bleibe auch mal unerreichbar. Mit einem Burnout hilft man sich weder selbst, noch seinen Kunden.
Geld ist nicht das Wichtigste…
Nicht unterschätzen sollte man den Kunden der einen zwar nicht gut bezahlen kann, aber dafür umso dankbarer für einen wirbt. Solchen Fällen verdanke ich welche meiner heute wichtigsten Kunden. Abgesehen davon habe ich dabei auch eine Menge gelernt. Jedes Projekt bildet weiter, macht erfahrender, besser, kompetenter.
..doch achte drauf, dass Vereinbarungen eingehalten werden
Wehr Dich auch mal, wenn es sein muss.
Verkaufe Deine Leistungen, niemals Dich selbst
Das Honorar war bei mir nach zwei Fehlschlägen kein Grund mehr, ein Projekt anzunehmen. Selbst wenn es ratsam wäre, wenn ich bei einem Interessenten oder Projekt ein schlechtes Gefühl habe, lasse ich die Finger davon. Auch mache ich lieber mal was weniger Lukratives wenn es technisch und / oder inhaltlich reizvoller ist, als das was mehr Geld verheißt. Die Produktivität bei hoher Motivation gleicht die Unterschiede locker aus. Geld war nie mein eigentliches Ziel, sondern eine gute Arbeit abzuliefern.
Liebe was Du tust (frei nach Ray Bradbury)
Profession und Emotion halte ich für untrennbar. Wer will schon richtig gut in etwas sein und sich auch weiterhin zum Besseren entwickeln in etwas, was er gar nicht wirklich gerne macht?
Wertschätze Deine Kunden
Wenn Du Aktionen vorsiehst um Neukunden zu generieren, denke auch daran jenen die Dich bisher ernährten, ab und zu ein gutes Angebot zu machen oder sie mit einem Bonus zu überraschen. Schnürst Du neue, bessere Pakete um neue Kunden zu locken, dann lass es auch Deine Kunden wissen und an den Verbesserungen partizipieren. Sie freundlich, bleibe souverän, und wenn es um Entscheidungen, die Deine fachliche Kompetenz erfordern geht, auch mal bestimmt.
Hab‘ keine Angst zu teilen
z.B. Dein Know How in einem Blog, PDF oder eBook. Hab‘ den Mut, dabei auf Hürden zu verzichten (wie Download von Information nur zuzulassen, wenn man Newsletter bestellt oder ähnliches).
Das Wunder ist das: Je mehr wir teilen, desto mehr haben wir
(Übersetzung einer Gedichtzeile von Leonard Nimoy)
Ausprobieren und staunen, die Rechnung wird aufgehen.
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